Oben an der Leeberen, an der Lehne des Lindehofs, stiess man beim Strassenbau im 19.Jh. auf frühmittelalterlich-alemanni­sche Gräber, welche der in Marthalen geborene Ferdinand Kel­ler, Promotor der zürcherischen Archäologie, dokumentierte. Weitere Funde belegten, dass da ein vorchristlicher Friedhof existiert hatte. Der Name zeigt dies in aller Deutlichkeit: uf Lee­beren heisst «oben bei den Grabhügeln». Leeberen kommt von ahd. ,hleo> (Grab, Grabhügel); gebraucht wurde meist die Dativ­Plural-Form ,hlewiron> (bei den … , zu den Grabhügeln). Aus ,hlewiron> ergab sich durch Abschleifen und den Übergang w > b schliesslich Leeberen (J. Speck, Zur Bedeutung des Flurna­mens Leberen, Festschrift W. Drack, 1977, S. 143-150). Ein sehr alter Name, gut belegt, unmissverständlich, schön zu erklären. Dieser weitete seinen Geltungsbereich aus, auf den ganzen zum Lindehof ansteigenden Ortsteil, der durch den Mederbach vom Dorf geschieden ist. Die da heimischen «Leeblemer» zeichneten sich durch betonte Eigenständigkeit aus. So traten in einem Streit ums rare Brunnenwasser in der Dorfschaft einst zwei getrennte Gruppen mit widerstreitenden Interessen an: ei­nerseits «dieyenigen, so uff Leweren» – anderseits «dieselbigen gegunne [gegen unten] daselbst zu Martallen im Dorff» (GAM I A 19, 29.1.1592).